In der Abteilung für Neurologie und Schmerztherapie behandeln wir alle akuten und chronischen Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems. In unseren schmerztherapeutischen Tageskliniken behandeln wir darüber hinaus Menschen mit chronischen Schmerzen.
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Carolin Kaufhold
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Sprechstunden
Team
Ärztliche Leitungen
Wir behandeln
Schlaganfälle
Treten die ersten Symptome für einen Schlaganfall, beispielsweise Kopfschmerzen, zeitweise Lähmungserscheinungen oder Sprachstörungen auf, ist Eile geboten. Um mögliche Schäden im Gehirn zu verringern, zählt jede Minute. Patientinnen und Patienten mit einem Schlaganfall behandeln wir auf einer speziell dafür eingerichteten Station, der sogenannten Stroke Unit. Hier kümmert sich ein multiprofessionelles, spezialisiertes Team um Betroffene, die kontinuierlich überwacht werden.
Behandelt wird der Schlaganfall mithilfe der Thrombolyse-Therapie. Hierbei verabreichen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte ein bestimmtes Enzym. Dieses zersetzt dann das Gerinnsel, das das Blutgefäß blockiert, und macht es so wieder durchlässig. Bereits am ersten Tag nach der Aufnahme beginnt die Frührehabilitation durch unser Therapeutenteam.
Erkrankungen des peripheren Nervensystems
Das Nervensystem durchzieht den gesamten menschlichen Körper. Über die Nerven werden Reize wahrgenommen und Reaktionen gesteuert. Das periphere Nervensystem umfasst dabei alle Teile des Nervensystems, die außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks liegen. Aufgrund verschiedener Ursachen kann es zu vorübergehenden oder dauerhaften Einschränkungen kommen.
Zu den Ursachen gehören:
- verschiedene Grunderkrankungen (z. B. Diabetes)
- Fehlbelastungen oder Überlastungen
- Unfälle
Um die Ursache zu festzustellen, nutzen wir verschiedene neurophysiologische Verfahren, wie die Elektromyografie und Elektroneurografie. Hinzu kommt in vielen Fällen die Untersuchung des Nervenwassers. Schmerzen oder Bewegungsstörungen können mithilfe von Medikamenten oder Physiotherapie behandelt werden. Wenn andere Erkrankungen die Störungen im peripheren Nervensystem verursachen, arbeiten wir eng mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Fachabteilungen zusammen.
Parkinson
Bei Parkinson unterscheiden wir zwischen Morbus Parkinson und dem atypischen Parkinsonsyndrom. Letzteres wird durch eine andere zugrundliegende Erkrankung, wie zum Beispiel langjährigen Bluthochdruck, verursacht. Beide Erkrankungen äußern sich durch verlangsamte Bewegungen, zitternde Glieder, versteifte Muskeln und Veränderungen in der Sprache.
Da Parkinson nicht heilbar ist, setzen wir bei der Behandlung darauf die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität des Betroffenen zu verbessern. Nach eingehender Untersuchung und Diagnose entwickeln wir gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen einen individuellen Behandlungsplan. Zu dieser sogenannten multimodalen Komplexbehandlung gehören unter anderem physio-, ergo- und logopädische Behandlungen.
Schwindelsyndrome
Schwindelgefühle und Gleichgewichtsstörungen können plötzlich auftreten oder chronisch sein. Sind sie von Seh- und Koordinationsstörungen oder Kopfschmerzen begleitet, sollten Sie schnellstmöglich handeln. Um den Schwindel zu behandeln, finden wir zunächst die Ursache dafür heraus. Dabei arbeiten wir eng mit anderen Fachabteilungen in unserem Haus und darüber hinaus zusammen.
Die Behandlung des Schwindelsyndroms erfolgt meist mit Medikamenten. Der sogenannte gutartige Lagerungsschwindel ist auch durch spezielle (Lagerungs-)Übungen zu lindern.
Kopfschmerzen
Kopfschmerzen sind eine der am weitesten verbreiteten Schmerzformen. Die Ursachen für den Schmerz sind dabei sehr unterschiedlich. Zu den bekanntesten Formen des Kopfschmerzes gehören Spannungskopfschmerz, Clusterkopfschmerz und Migräne. Um der Ursache des Kopfschmerzes auf den Grund zu gehen und eine gezielte Behandlung einzuleiten, führen wir mit betroffenen Patientinnen und Patienten ein ausführliches Gespräch.
Je nach Form des Kopfschmerzes nutzen wir zur Diagnosestellung auch die Magnetresonanztomografie (MRT), Computertomografie (CT), Aufzeichnungen der Hirnströme und Untersuchungen des Nervenwassers. Behandelt werden die verschiedenen Kopfschmerzformen zumeist mit Medikamenten. Bei Kopfschmerzen als Folge von Stress lässt sich die medikamentöse Therapie mit Entspannungstraining oder Physiotherapie unterstützen.
Entzündungen des zentralen Nervensystems
Entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems können durch verschiedene Erreger, zum Beispiel Bakterien, Viren oder Pilze, oder nicht erregerbedingt durch eine Autoimmunerkrankung entstehen.
Dazu gehören:
- Multiple Sklerose
- Hirnhautentzündung (Meningitis)
- Hirngewebsentzündung (Enzephalitis)
- Rückenmarksentzündung (Myelitis)
- Guillian-Barré-Syndrom
Die wichtigste Methode zur Untersuchung von Entzündungen des zentralen Nervensystems ist die Entnahme von Nervenwasser während einer Lumbalfunktion, um die Ursache der Beschwerden herauszufinden. Die Behandlung richtet sich jeweils individuell nach den unterschiedlichen Erkrankungen. Sie erfolgt meist mithilfe von Medikamenten.
Chronische Schmerzen
Tagesklinische Behandlung
Wenn aus anfänglich akuten Schmerzen anhaltende Beschwerden werden, ist die Lebensqualität von Betroffenen häufig stark eingeschränkt. Hat der Schmerz seine lebenswichtige Funktion als Warnsignal verloren, verselbständigt er sich oft und entwickelt sich zu einem eigenständigen Krankheitsbild. Um der Komplexität chronischer Schmerzen gerecht zu werden, bieten wir in unserer Tagesklinik für Spezielle Schmerztherapie eine intensive mehrwöchige Therapie an.
Unsere Behandlungsschwerpunkte dabei sind:
- Rückenschmerzen und andere Schmerzen des Bewegungsapparates
- Kopf- und Gesichtsschmerzen
- Neuropathische Schmerzen
- generalisierte Schmerzzustände (z. B. Fibromyalgie)
- chronische Schmerzen unbekannter Herkunft
- Entzug von Schmerzmedikamenten (z. B. Opioide) oder Durchführung von Medikamentenpausen bei entsprechender Indikation
Unter alltagsnahen Bedingungen übernachten die Patientinnen und Patienten Zuhause und nehmen von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 16 Uhr, das umfangreiche Therapieangebot wahr.
Für Menschen ab 65 Jahren bieten wir ein speziell abgestimmtes Behandlungsangebot in unserer Tagesklinik für Spezielle Schmerztherapie für Betagte und Hochbetagte.
Schmerzsprechstunde (ambulante Behandlung)
Neben der tagesklinischen Behandlung von chronischen Schmerzen bieten wir auch eine ambulante Schmerzsprechstunde. Sie wird mit ambulanten Kooperationspartnern durchgeführt, um der Notwendigkeit des interdisziplinären Charakters der Schmerztherapie Rechnung zu tragen. Eine Fortsetzung der ambulanten Mitbehandlung im Anschluss an die tagesstationäre Therapie kann im Einzelfall sehr hilfreich sein.
Unsere Behandlungsschwerpunkte dabei sind:
- Rücken-, Nacken oder Gelenkschmerzen
- Kopfschmerzerkrankungen
- neuropathische Schmerzen
- gefäßbedingte Schmerzsyndrome
- Tumorschmerzen
Weitere Informationen
Neurologische Untersuchungsmethoden
Computertomografie (CT)
Bei der Computertomografie handelt es sich um eine Röntgenmethode, bei der eine Röntgenröhre um den Patienten oder die Patientin kreist. So entstehen hochauflösende Bilder, die den Körper Schicht für Schicht darstellen.
Dopplerultraschall
Bei einer Dopplerultraschalluntersuchung messen wir die Durchblutung der Halsschlagader. Dafür wird die Ultraschallsonde am Hals angelegt, um die Durchlässigkeit der Adern und somit die Versorgung des Gehirns mit Blut zu überprüfen.
Duplex-Ultraschall
Bei einer Duplex-Ultraschalluntersuchung wird ebenfalls die Durchblutung der Halsschlagader gemessen. Das Besondere an dieser Methode ist, dass die Richtung des Blutflusses ebenfalls dargestellt wird, damit wir Durchblutungsstörungen noch genauer lokalisieren können.
Elektroneurografie (ENG)
Bei der Elektroneurografie untersuchen wir die elektrische Funktion der Nerven, um mögliche Nervenschäden ausfindig zu machen. Dafür werden Elektroden auf der Haut über den zu messenden Nerven aufgebracht und diese anschließend elektrisch stimuliert.
Gewebeentnahme (Muskel- und Nervenbiopsie)
Um Verschleißerkrankungen der Muskeln oder Nerven festzustellen, entnehmen wir Gewebeproben, die anschließend im Labor untersucht werden.
Hirnstromkurve (Elektroencephalopathie, EEG)
Die Tätigkeit des Gehirns kann in elektrischen Strömen gemessen werden. Diese sind im Wachzustand, im Schlaf oder bei Bewusstlosigkeit unterschiedlich – um Abweichungen zu den normalen Mustern festzustellen, werden Elektroden am Kopf aufgebracht, die die Hirnströme messen.
Magnetresonanztomografie (MRT)
Bei der Magnetresonanztomografie werden präzise Schnittbilder des Körpers mithilfe von sehr starken Magnetfeldern erzeugt. Dadurch entstehen sehr hochauflösende Bilder, die uns helfen, auch kleinste Veränderungen des Gehirns und Rückenmarks zu erkennen.
Muskelstromkurve (Elektromyografie, EMG)
Um die Muskelstromkurve zu messen, bringen wir eine feine Elektrodennadel in den Muskel ein. Der Muskelstrom wird anschließend hörbar gemacht und aufgezeichnet, um möglich Erkrankungen des Muskels oder durch eine Nervenerkrankung verursachte Muskelstörung zu erkennen.
Nervenleitgeschwindigkeit (NLG)
Um die Nervenleitgeschwindkigkeit zu messen, kleben wir entweder eine Elektrode auf die Haut oder bringen eine feine Nadelelektrode in den Muskel ein. Anschließend wird der Nerv elektrisch gereizt, um dessen Funktionsgeschwindigkeit zu überprüfen.
Nervenwasserentnahme (Lumbalpunktion)
Bei einer Lumbalpunktion entnehmen wir mit einer Nadel Nervenwasser aus dem Wirbelkanal, das anschließend im Labor untersucht wird.
Zerebrale Angiografie
Eine zerebrale Angiografie ist eine Röntgenuntersuchung der hirnversorgenden Gefäße, um Einengungen oder Aussackungen dieser festzustellen. Sie wird unter Teil- oder Vollnarkose gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen der Angiologie durchgeführt.
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